Sehschule
Sie haben Kinder? Dann ist es wichtig, von Beginn an auf deren Augengesundheit zu achten. Viele Augenkrankheiten treten im Kindesalter auf. Wenn sie früh erkannt und richtig behandelt werden, können jedoch gute Behandlungserfolge erzielt werden.
Für Kinder und Jugendliche im Alter von 0-16 Jahren ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle (umgangssprachlich wird diese häufig Sehschule genant) empfohlen und zwar
- im 1. Lebensjahr,
- vor der Einschulung
- über die Schulzeit hinweg
Durch diese regelmäßigen Untersuchungen der Augen kann eine geringe Sehfähigkeit an einem oder beiden Augen, hierfür verantwortliche Krankheiten, aber auch Schielen (Strabismus) herabhängende Augenlider und Augenzittern (Nystagmus), bei dem die Augen ungewollt bewegt werden, früh erkannt und behandelt werden.
Da Kinder und Jugendliche auch bereits an Augenerkrankungen wie Graue Star und Grüner Star erkranken und Retinaprobleme haben können, die zu nicht mehr korrigierbaren Sehverlusten führen, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um das zu verhindern. Der Graue Star oder Beschwerden an der Retina der Augen können innerhalb von zwei bis drei Monaten einen bleibenden Sehverlust und danach für ein Leben lang nicht mehr korrigierbares Augenzittern (Nystagmus) verursachen.
Was wird in welchem Alter untersucht?
Bei Untersuchungen im Alter von drei bis sechs Monaten Monaten kann die Verstopfung der Augentränenkanäle, der Graue Star, Augendruck und Infektionen festgestellt werden.
Die Untersuchung zwischen dem sechsten bis zwölften Monat ist vor allem für die Diagnose und Behandlung des Strabismus (Schielen) sehr wichtig. Verschiebungen, die nach dem sechsten Monat auftreten, müssen unbedingt behandelt werden. Wichtig ist hier genau nachzuschauen, denn in diesem Alter kann es sein, dass es so aussieht, als würde ein Kind schielen, was jedoch nicht der Fall ist. Das kann damit zusammenhängen, dass die Nasenwurzel noch nicht genug entwickelt ist.
Bei Babys ist vor allem das 1. Lebensalter die geeignetste Phase zur Untersuchung von Brechfehlern (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus). Auch können brechfehlerbedingte Sehschwächen (Amblyopia) bei Untersuchungen in diesem Alter eindeutig diagnostiziert und behandelt werden. Sollten bei Verstopfungen der Augentränenkanäle bei Kindern antibiotische Tropfen oder Massagen nicht ausreichend sein, ist für die Behandlung mit der Sonde das 1. Lebensjahr am geeignetsten.
Auf welche Symptome sollten Sie bei Ihren Kindern achten?
Neben den regelmäßigen augenärztlichen Untersuchungen sollten Sie bei Ihrem Nachwuchs auch auf eine Reihe von Symptomen achten und wenn Sie diese bemerken, einen Termin bei einem pädiatrischen Augenarzt machen.
Das sind folgende Symptome:
- verschobene Augen,
- herabhängende Augenlider,
- wässrige Augen,
- Augenbutter,
- Schwellungen der Augenlider,
- Blicken mit einem geschlossenem Auge,
- sehr geringer Leseabstand,
- Fernsehen mit sehr geringem Abstand,
- Sehen mit zusammen gekniffenen Augen,
- Verlust der Stelle die gelesen wird,
- Nutzung der Finger zur Bestimmung der Stelle, die gelesen wird,
- geringe Leistung in den Schulfächern,
- Kopfschmerzen,
- tollpatschiges Handeln,
- Unaufmerksamkeit,
- Blicken mit geneigtem Kopf,
- häufiges Reiben der Augen,
- kein Fokus bei den Blicken von Kindern im 3. Lebensmonat.
Da das Risiko für Augenerkrankungen höher ist, wenn es in der Familie bereits Augenerkrankungen oder Brillenträger gibt, sollten Eltern mit diesem Hintergrund besonders für das Thema sensibilisiert sein.
Wenn Kinder nun diese oder andere Augenbeschwerden haben, egal in welchem Alter sie sind, müssen sie von einem Facharzt für kinderspezifische Augenheilkunde (pädiatrische Ophtalmologie) untersucht werden.